Niederschrift
1. öffentliche Ortsbegehung des Ortsbeirates Orlen
OBOR/X/17/2011
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Termin:
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Mittwoch, 14.03.2011
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Beginn:
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18:00 Uhr, Eingang Friedhof
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Ende:
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19:30 Uhr, Kiga
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Anwesend sind:
Herr Dr. Toussaint, Benedikt
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Herr Jacobi, Dieter
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Herr Dr. Henneberg, Michael
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Herr Koudelka, Christoph
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Herr Maurer, Karl
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Herr Schmidt, Jürgen
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Herr Zimmermann, Hubert
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Herr Hofnagel,
Michael
Frau Hankammer-Riedl, Margit
Herr Reimann, Jürgen
Herr Wittmeyer, Gerhard
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Bürgermeister
Stellv. Magistratsbetreuerin
Magistratsbetreuer
Stadtverordnetenvorsteher
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Der Ortsvorsteher begrüßt die anwesenden Bürgerinnen
und Bürger (ca. 15), seine Kollegen vom Ortsbeirat, Herrn Hofnagel und Herrn
Wittmeyer. Außer dem Bürgermeister ist die Verwaltung der Stadt Taunusstein
vertreten durch die Herren Breitsch, Ewen, Raubert, Dr. Scholles und Dr.
Stockmann. Er dankt dem Bürgermeister, dass er sich bereit erklärte, mit seiner
Mannschaft an der Ortsbegehung teilzunehmen.
Dem
Bürgermeister wurden zwecks Vorbereitung auf den Termin vorab 17 Themen
mitgeteilt, über die bei dieser Ortsbegehung diskutiert werden sollte, drei
weitere Themen (kursiv) ergeben sich während des Rundgangs, der am Friedhof
beginnt und am Kiga endet.
Protokoll:
· Gestaltung des Orlener Friedhofs
Der frei einsehbare Orlener Friedhof muss besser
gestaltet werden, das wird von allen Beteiligten so gesehen. Im Vorfeld der
Begehung ließ Herr Breitsch daher sieben winterfeste Magnolien pflanzen, die
aus dem Budget 2010 des Ortsbeirats bezahlt wurden. Es wird außerdem zugesagt,
dass die den Friedhof zur Mittelgasse hin begrenzenden Hecken im Hinblick auf
besseren Lärmschutz auf 1,60 m erhöht und die Unebenheiten zwischen den
Grabstätten beseitigt werden. Außerdem ist geplant, für den Friedhof ein
gartenarchitektonisches Gestaltungskonzept zu erarbeiten.
· zu hohe Geschwindigkeiten an den
Ortsausgängen/-eingängen
Aus Geschwindigkeitsmessungen der Stadt kann unter
Berücksichtigung von Toleranzen und Mittelwertbildung nicht abgeleitet werden, dass
generell zu schnell gefahren wird, auch wenn Spitzenwerte gelegentlich weit
über dem erlaubten Grenzwert von 50 km/h liegen.
· Zufahrt zum Anwesen Schläfer
Das Anwesen Schäfer liegt im Außenbereich, deswegen
existiert an der wassergebundenen Zuwegung keine Straßenbeleuchtung, die
Abfalleimer müssen weiter unter platziert werden, damit eine Entleerung
stattfindet. Nach dem Endausbau des Neubaugebietes „Zitterling“ in etwa zwei
Jahren kann Herr Schäfer in Zusammenarbeit mit ESWE und den Stadtwerken auf
eigene Rechnung eine Straßenbeleuchtung installieren.
· Drainage in den versauerten Wiesen im
"Strüthchen"
Es ist deutlich zu sehen, dass wegen nicht
funktionierender Drainagen die den Orlenbach auf seiner linken Seite
begleitenden Wiesen versauert sind. Die Stadt sagt zu, in Zusammenarbeit mit
den Grundstücksbesitzern die aus perforierten oder geschlitzten Tonrohren
bestehenden Drainagen zu lokalisieren und durch Mitarbeiter spülen zu lassen,
sofern das technisch möglich ist und sie oberhalb der Bachsohle in das Gewässer
einmünden. Ist die Aktion erfolglos, müssen die Grundstückseigentümer das
Problem selbst lösen.
Nach wie vor lässt sich Dr. Scholles nicht davon
überzeugen, dass eine Entschlammung des Gewässers nicht gegen die Vorgaben der
EU-Wasserrahmenrichtlinie verstößt. Der Ortsvorsteher ließ sich vom zuständigen
Abteilungsleiter beim Hessischen Landesamt für Umwelt und Geologie (Rainer
Fuchs, Telefon 061/6939-100) erneut bestätigen, dass nach dem Bundes- und den
Landeswassergesetzen die Vorflut erhalten bzw. wieder hergestellt werden muss
und ggf. dazu eine Entschlammung der Bachsohle erforderlich sein kann.
· Begehbarmachung eines Wegeteilstücks im
„Strüthchen“
Ein nicht befestigter, aber von der Bevölkerung viel
genutzter Weg verbindet im „Strüthchen“ einen asphaltierten und einen
wassergebundenen Wirtschaftsweg. Wo der nicht befestigte Weg unterhalb der
Schürfung eine Talmulde quert (hier vermoortes Gelände), ist er nach Regen für
Kinderwagen u. dgl. nicht passierbar. Herr Breitsch wird dieses etwa 100 m
lange Teilstück im Mai begutachten, vermutlich wird dieser Problembereich
aufgeschottert.
· Schwerlastverkehr in der Kastellstraße und in
der Obergasse
Da der bei der Begehung anwesende Dr. Paier, der sich
in Bürgerfragestunden wiederholt über den Schwerlastverkehr speziell in der
Obergasse und seine Folgen u.a. für die Stabilität von Kellerwänden beklagte,
sich nicht explizit äußert, wird das Thema nicht weiter vertieft.
· Winterdienst auf Fuß- und Fahrradweg im
Bereich „Zitterling“
Der Winterdienst wird von der Stadt übernommen.
Allerdings vergaß die Stadt im aktuellen Winter, dieser Aufgabe nachzukommen.
· winterliche Straßenschäden, insbesondere im
Bereich Schmiedegasse
Die größeren Schlaglöcher werden in allen Straßen im
Auftrag der Stadt saniert, dafür steht eine Sonderzuweisung des Landes zur
Verfügung (für Taunusstein knapp 280.000). In der Schmiedegasse wird auf einer
Länge von 30 - 40 m die zerstörte Asphaltschicht erneuert.
· Ausbesserung des roten Asphalts im Bereich
der Zugmantelhalle
Herrn Dr. Graeve liegt es am Herzen, dass bei
Reparaturen der rote Asphalt vor der Zugmantelhalle nicht wie geschehen durch schwarzen
ersetzt wird. Obwohl in der Regel roter Asphalt nur in großen Chargen geliefert
wird, wird sich Herr Ewen bei der Straßenmeisterei dafür verwenden, dass in
Zukunft auch kleine Mengen geordert werden können.
· zugebaute Mauersegler-Höhlen am sanierten
Kindergarten und Alternativen
Aufgrund der energetischen Sanierung des Orlener
Kindergartens wurden von Mauerseglern besiedelte Nisthöhlen entfernt bzw.
durch Dämmmaterial unzugänglich gemacht. Herr Koudelka bemängelt, dass das
Angebot der Stadt, Nistkästen in benachbarten Bäumen aufzuhängen, gemäß BUND-
und Nabu-Richtlinien keine Alternative ist. Da sich die Leitung des Kiga und
die Eltern immer wieder über den Vogelkot in Reichweite der Kinder beschwerten,
macht der Bürgermeister klar, dass auch aus diesem Grund am Kindergarten keine
Nistmöglichkeiten geschaffen werden. Er schlägt vor, an Nachbargebäuden nach
Nistmöglichkeiten zu suchen.
· Wahlplakate an Verkehrsschildern
Es ist nicht generell verboten, an Verkehrsschildern Wahlplakate
oder andere Werbemittel anzubringen. Es sollten aber sensible Standorte wie
z.B. Kreuzungen ausgepart bleiben, um nicht Autofahrer abzulenken
· generelle Verkehrsberuhigung in Orlen (u.a.
Nutzung von Anliegerstraßen durch Nichtberechtigte)
Dieses Thema wird nicht im Detail diskutiert, da z.B.
die enge und kurvige Hintergasse nur ausnahmsweise von Nichtanliegern befahren
und Tempo 30 km/h schon wegen den örtlichen Gegebenheiten nicht überschritten
wird. .
· Breitbandversorgung
Der Bürgermeister berichtet, dass seit Anfang März
die Angebote von sechs Anbietern für den Ausbau des Breitband-Netzes auch in
Orlen vorliegen, u.a. von Unitymedia und der Deutschen Telekom. Sobald geklärt
ist, welcher Anbieter den Zuschlag erhält, wird mit dem Ortsbeirat ein
Abstimmungstermin vereinbart. Der Bürgermeister sichert zu, dass das
Breitbandnetz bis Ende 2011 mit einem Datendurchsatz von mindestens 2 MB/s zur
Verfügung stehen wird.
· Neubaugebiet "Neuhofer Straße"
Im Zusammenhang mit der 51. Änderung des
Flächennutzungsplans im Bereich der Neuhofer Straße gab es in der
Vergangenheit Irritationen zwischen der Stadtverwaltung und dem Ortsbeirat
Orlen. Der Bürgermeister und Dr. Stockmann als für die Planungen Zuständiger
sagen zu, im Rahme-n des Bebauungsplans die Bedenken des Ortsbeirats zu
berücksichtigen, insbesondere im Hinblick auf die Erhaltung der Wasserleitung
zwischen Schürfung im „Strüthchen“ und Laufbrunnen auf dem Helge-Schmidt-Platz,
Anbindung der Anliegerstraße an die Neuhofer Straße sowie Dichte und Art der
Bebauung. Es wird versichert, dass nur wenige Einfamilienhäuser (4 - 5) für
Taunussteiner Bürger vorgesehen sind, es handelt sich lediglich um eine
Arrondierung des Ortsbildes. Die der Bauplanung vorausgehende Bestandserhebung
ist noch in diesem Frühjahr vorgesehen.
· weitere geplante Neubaugebiete in Orlen
Größere Neubaugebiete werden das jetzige Gelände des
Betriebshofes und in der weiteren Zukunft ein Areal westlich „Zitterling“ sein.
Darüber hinaus soll Orlen nicht weiter vergrößert werden, die jetzige
Einwohnerzahl soll mehr oder weniger stabil gehalten werden, nur die größeren
Stadtteile sollen in Zukunft noch wachsen.
· Verkehrsschilder im Bereich der
Zugmantelhalle und im Umfeld
In der Neuhofer Straße, die als Kreisstraße
Vorfahrtsstraße ist, gilt zwischen ihrem Beginn an der Zugmantelhalle bis zum
Ortsausgang Tempo 30 km/h, auch wenn kurz vor der Einengung von rechts der sog.
Alte Wehener Weg einmündet. Herr Raubert macht deutlich, dass durch die
Einmündung dieser Nebenstraße die Geschwindigkeitsbeschränkung nicht aufgehoben
wird, auch wenn das von vielen Autofahrern so nicht gesehen wird. Er bietet
einen Kompromiss zwischen der StVO und dem nicht ausreichenden Wissen der
Autofahrer an, indem das „30’-Schild vor der Halle durch das Zusatzschild „100
m“ ergänzt wird.
In Orlen queren viele Straßen einen Bürgersteig, z.B.
die Untergasse Richtung Mittelgasser/Seifer Weg und Wehener Straße. Herr
Raubert stellt klar, dass diese Straßen nach der StVO immer untergeordnet sind
· geplante Boulebahn
Der
Ortsvorsteher berichtet, dass Herr Smolinski sich bei ihm über die geplante
Boulebahn beschwerte. Ansonsten laufen die Planungen, das benötigte
Schottermaterial wird von der Stadt geliefert.
Wegen der
fortgeschrittenen Zeit und der hereingebrochenen Dunkelheit werden vertagt:
· Überprüfung der neuen Parkordnung im Bereich
der Bäckerei Podhorny
· Sportplatz und Parkplatz am Zugmantel
· Einrichtung eines Grillplatzes und Auflagen
dazu
Da die
Wahlperiode zu Ende geht, verabschiedet sich der Ortsbeirat von den Anwesenden.
Der Ortsvorsteher bedankt sich beim Bürgermeister und seinen Mitarbeitern und
betont, dass trotz gelegentlicher Meinungsunterschiede die Zusammenarbeit
erfolgreich war und daher für Orlen eine positive Bilanz zu ziehen ist.
Dr. Benedikt Toussaint –
Ortsvorsteher
Dieter Jacobi, stellv. Ortsvorsteher