Feiern und Erfolg haben kann man auch ohne
Kerbegesellschaft und Kerbevadder.
Auch am 22. und 23. Oktober zeigten die
Orlener, wie das geht. Dem vor knapp zwei Jahren wieder belebten örtlichen
Vereinsring mit seinem 1. Vorsitzenden Dieter Jacobi ist es auch in diesem Jahr
wieder gelungen, einen Kerbezug auf die Beine zu stellen, von dem andere, auch
größere Orte im Umkreis nur träumen können. Dementsprechend gut besucht und
bestaunt war der einstündige Kerbeumzug am Sonntag, der um 14.00 Uhr am
Helge-Schmidt-Platz startete und über Untergasse, Mittelgasse Kastell-Straße,
Obergasse und Mittelgasse ziehend wieder vor der Zugmantelhalle endete. Auch
ohne das schöne Wetter wären die Mitwirkenden und die zahlreichen Zuschauer
begeistert gewesen, der Dank gilt aber auch dem Wettergott.
Der bunte und fast an Fasching erinnernde Kerbezug lebte von den fünf Wagen mit
ihrem stimmungsvollen Inhalt und den nicht minder lebhaften und interessanten
Fußgruppen. Die Jagdhornbläser auf ihrem Wagen bliesen kräftig in ihre Instrumente
und trieben selbst die letzten Langschläfer an den Straßenrand. Die Fußballer
der SGO waren mit ihrer ersten und der A-Mannschaft auf einem weiteren Wagen,
die privaten Organisatoren des „Orlener Weihnachtsmarktes“ warben ebenfalls auf
einem Wagen für die 8. Veranstaltung am 26. November, auch die hiesige Freiw.
Feuerwehr war mit einem Wagen vertreten und zeigte, dass sie nicht nur Brände
löschen, sondern auch lustig sein kann. Die Mädels der SGO-Showtanzgruppe
Exsultare saßen auf der Riesenschaufel eines Traktors, die sie wie im richtigen
Leben vom Erdboden abheben ließ. Auch das Fußvolk war einsame Klasse. Die
Frauen der Gymnastikgruppe der SGO waren in diesem Jahr als bunte Vögel, um
nicht zu sagen als Vogelscheuchen verkleidet, die Einrad-Fahrerinnen der SGO
demonstrierten Haltung auf ihren geschmückten Sportgeräten, Bonbons
verteilende Mitglieder der Theatergruppe „Wundertüte“ mit ihren riesigen
Sombreros machten Werbung für ein im kommenden Jahr geplantes Theaterstück. Und
mitten drin immer wieder die Balu-Kinder und die Rock’n Roller sowie die
Fußballjungen der SGO, alle begeistert beklatscht. Man sah und hörte, Orlen
hat’s und Orlen lebt.
Der Frauenchor 1978 Orlen war nicht auf der Straße, er wurde in der Halle
gebraucht, denn die Kerbezug-Mitmacher und die Kerbezug-Gucker verlangten nach
getaner Arbeit nach Kaffee und dem selbstgebackenen und teilweise noch
ofenwarmen Kuchen. Wegen seines kürzlich verstorbenen 1. Vorsitzenden Bernd
Hankammer verzichteten die Mitglieder des Männergesangvereins 1871 Orlen in
diesem Jahr auf eine aktive Mitwirkung.
Die nachfolgenden Bilder vermitteln einen Eindruck davon, wie man in Orlen die
Kerb zu feiern weiß: